Barbara Bleisch löst Arthur Godel ab, der bislang verantwortlich zeichnete für die Intendanz der Reflexionen. Anders als die Leipziger vor genau 300 Jahren bei der Wahl von Johann Sebastian Bach zum Thomaskantor geurteilt haben, ist diese Nachfolge mit zweifelloser Zustimmung und grösster Begeisterung erfolgt.

Hans Magnus Enzensberger, Sybille Lewitscharoff, Urban Federer, Aleida Assmann sowie rund 170 weitere sogenannte Reflexionistinnen und Reflexionisten folgten den Einladungen des Kulturredakteurs Arthur Godel, der bis zu seiner Pensionierung 2008 hauptberuflich als Programmleiter von DRS 2 wirkte. Nun findet sein offizielles Engagement bei der J. S. Bach-Stiftung ein Ende, altersbedingt, auf eigenen Wunsch und mit dem sicheren Gefühl, eine mehr als passende Nachfolgerin für die kommenden Jahre gefunden zu haben. Vor 16 Jahren begann er, die monatlichen Kantatenkonzerte der Stiftung aufzuwerten, indem er Persönlichkeiten gewinnen konnte, die ihre Reflexionen, sprich ihre Gedanken, Sichtweisen oder persönlichen Erfahrungen, passend zu einem Kantatenthema mit einem Referat beisteuerten. Seit 2008 hat Arthur Godel dieses Format geprägt.

Barbara Bleisch übernimmt die Intendanz für die Reflexionen mit der Konzertsaison 2024. Beide kennen sich, denn es war Arthur Godel, der Barbara Bleisch 2009 als jüngste Reflexionistin der Reihe einlud eine Reflexion zu halten. «Sie ist ein grosser Gewinn für unser Bach-Projekt», freut sich Arthur Godel über seine Nachfolgerin. «Nun erfüllt sie uns, und speziell auch mir persönlich, einen grossen Wunsch. Sie übernimmt die Auswahl der Reflexionistinnen und Reflexionisten. Bach kam 1723 nach Leipzig, Barbara Bleisch – die das B schon dreifach im Namen trägt – fängt 2023 bei uns an. Anders als die Leipziger genau vor 300 Jahren bei der Bachwahl geurteilt haben, können wir sagen, eine Bessere hätten wir nicht finden können.»

Bekannt als Moderatorin der Sternstunde Philosophie beim SRF ist sie darüber hinaus regelmässig in #giigets auf SRF 3 zu hören, als Kolumnistin tätig und doziert an den Universitäten Zürich sowie Luzern. Für ihre Arbeit wurde sie als Journalistin des Jahres 2020 vom Branchenmagazin «Schweizer Journalist:in» ausgezeichnet.

Die Planung mit neuer Handschrift nimmt derzeit konkrete Formen an und Barbara Bleisch hat bereits zahlreiche infrage kommende Persönlichkeiten für Reflexionen mit Spannungspotenzial vorgesehen: «In den Reflexionen soll über die Kantaten hinaus über unsere Zeit und unser Dasein nachgedacht werden. Mein Anspruch ist es, Stimmen zu Wort kommen zu lassen, die die Ränder unseres Denkens dehnen und uns auf einen intellektuellen Höhenflug mitnehmen. Die Abende sollen weiterhin Sinn und Verstand gleichermassen berühren, wie dies die Aufführungspraxis des Projekts schon viele Jahre vorsieht – und vielleicht da und dort auch für eine Überraschung sorgen.» Ihr ist wichtig, dass Menschen jeden Alters und Hintergrunds im Sinne des Stiftungszwecks angesprochen werden. Gleichzeitig betont sie, dass sie in grosse Fussstapfen tritt und dankbar ist, auf das profunde Wissen ihres Vorgängers Arthur Godel zurückgreifen zu dürfen.

Publiziert werden Namen künftiger Reflexionistinnen und Reflexionisten im Herbst 2023. Ein Reflexionist aber sei schon verraten: Arthur Godel wird zum Abschluss seiner Aufgabe die Rolle wechseln und selbst eine Reflexion für die J. S. Bach-Stiftung halten.

ÜBER DIE J. S. BACH-STIFTUNG

Die J. S. Bach-Stiftung setzt sich für die Förderung und Verbreitung der Musik von Johann Sebastian Bach ein. Mit hochkarätigen Aufführungen, musikalischen Bildungsangeboten und interdisziplinären Projekten möchte die Stiftung das kulturelle Erbe von Bach bewahren und zeitgemäss interpretieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Künstlerinnen, Künstlern und Fachpersonen entstehen einzigartige Konzert- und Vermittlungserlebnisse, die Menschen jeden Alters und Hintergrunds ansprechen.

Die nächsten Konzerte finden am 14. sowie 15. September 2023 in der Kathedrale St. Gallen statt. Auf dem Programm stehen Bachs Messen F-Dur und A-Dur.

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