Das gilt sowohl für das Textlich-Inhaltliche als auch für das Musikalische. Die Choral-Keule schlägt bereits in der zweiten Zeile des Eingangschors («…und steur’ des Papsts und Türken Mord») heftig zu, und in der Arie Nr. 4 werden ganze Standbilder vernichtet («Stürze zu Boden schwülstige Stolze!»). Nichts für Zartbesaitete – ebenso wenig die Musik: Im Eingangschor pariert eine Solotrompete gleichsam wie mit dem Florett die Vorlagen von Chor und Orchester, und in besagter Bassarie lässt das Cello Köpfe und Gliedmassen purzeln. Nichtsdestotrotz werden Nachdenklichkeit (Nr. 3, Tenorrezitativ mit alternierendem Cantus Firmus) und Versöhnung (Nr. 5, Tenorrezitativ) im Laufe des Stücks nicht fehlen und die Zuhörerinnen und Zuhörer erst recht im Schlusschoral («Verleih uns Frieden gnädiglich») gar erfreuen.

Nicht unter die Bilderstürmer müsste unser nächster Reflexionsreferent einzureihen sein. Oder doch? Denn als Spezialist der bildenden Künste und nunmehr seit drei Jahren Direktor des Kunsthauses Bregenz hat Thomas D. Trummer auch schon den einen oder anderen Bildersturm im übertragenen Sinne ausgelöst. Was er wohl zu den starken Bildern der Kantate BWV 126 zu sagen hat?

Nebst der Einladung zu der wuchtigen Kantate BWV 126 gilt es, Sie noch auf Folgendes aufmerksam zu machen: 

Die Kollekte des Konzertes «Zwischen den Zeiten» vom 28. Dezember 2018 in der St.-Laurenzen-Kirche in St. Gallen ergab den schönen Betrag von CHF 12‘249.– zugunsten von Jugendprojekten der Neuen Bachgesellschaft. Vielen Dank an alle, die dabei mitgeholfen haben.

Am «Samstag danach», das heisst am Morgen des 23. Februar um 10.15 Uhr (Kaffee und Gipfeli ab 9.15 Uhr im «Gemsli»), findet in einem Privathaus in Teufen eine Matinée mit unserem Startenor Daniel Johannsen, begleitet von Xoán Castiñeira am Flügel, statt. Dargeboten wird die «Winterreise» von Franz Schubert. Der Eintritt inklusive Kaffee beläuft sich auf CHF 60.–, Gönner können dafür ihre Gutscheine einlösen, in allen Fällen ist eine Voranmeldung an unsere Geschäftsstelle notwendig.

Exklusiv für unsere Gönnerinnen und Gönner werden wir unsere CD mit der Johannespassion aus der Taufe heben, nämlich am 28. März 2019 ab 18.30 Uhr in der «Helferei» des Grossmünsters in Zürich. Dr. Arthur Godel wird durch den Abend führen. Mit dem beiliegenden Bestelltalon kann die doppelte CD bereits jetzt vorbestellt werden.

Erhältlich ab Ende Februar ist ebenfalls unsere neueste Publikation der Kantatenreihe, die CD N° 26. Diese beinhaltet die Live-Mitschnitte der Kantaten BWV 25 «Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe», BWV 162 «Ach! Ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe» und BWV 94 «Was frag ich nach der Welt».

Eigene Kräfte am Werk: Godel, Castiñeira, Lutz ohnehin – zur Abwechslung nun auch noch der links unterzeichnende Stiftungspräsident: Er wird am Mittwoch, 20. Februar 2019, zusammen mit der Sopranistin Marie-Claude Chappuis und dem holländischen Bach-Interpreten Ton Koopman zur Matthäuspassion sprechen: um 19.00 Uhr im Stadthaus Zürich im Rahmen der Paulus-Akademie. Der Eintritt ist frei.