In «Liebster Jesu, mein Verlangen» BWV 32 (Konzert in Trogen am 20. Januar 2017) breitet Bach eine weitgefächerte Palette seiner kompositorischen Möglichkeiten aus: von der sehnsuchtsvollen Kantilene der Sopranarie Nr. 1 über eine überaus kraftverströmende Bassarie (Nr. 3) zu einem Duett Sopran/Bass, dessen ausgelassene Melodie so eingängig ist, dass man sie nach dem Konzert gleich nachsummen möchte. Es sind diese selten aufgeführten Schätze in Bachs Vokalwerk, die uns hochmotiviert halten, unser Projekt der Gesamtaufführung und -aufzeichnung fortzusetzen!

Nach dem – gelungenen – Versuch vom Dezember 2016, Kantateninhalte mit bildender Kunst zu verbinden (beiliegende Karte als bleibende Erinnerung), werden wir uns anlässlich der Januarkantate erneut auf unbekanntes Terrain begeben: mit einer musikalischen Reflexion. Der zeitgenössische Schweizer Komponist Fabian Müller wurde von unserer Stiftung beauftragt, zur Kantate BWV 32 ein Werk zu schaffen. Das Resultat, «Zwiegespräch» für Violoncello und Klarinette, wird in Trogen uraufgeführt werden. Wir freuen uns sehr auf dieses ungewöhnliche Zwischenstück zwischen den beiden Kantatenaufführungen.