Kantate ohne Zweckbestimmung, für Alt, Tenor und Bass, Vokalensemble, Traversflöte I+II, Oboe I+II, (Oboe d’amore), Streicher und Basso continuo
«Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut» gehört zu einer Gruppe von vier Choralkantaten aus der Zeit um 1730, die «per omnes versus» komponiert sind und damit allein auf dem Liedtext ohne freie Umdichtungen beruhen. Da bisher kein Leipziger Aufführungskontext namhaft gemacht werden konnte, gewinnt die These einer Zweckbestimmung für den Weissenfelser Hof – von dem Bach 1729 den Titel eines externen Kapellmeisters ohne reguläre Dienstpflicht erhalten hatte – eine gewisse Plausibilität. Dazu würde der geschmeidige Ton passen, der sowohl die umrahmenden Tuttisätze mit ihrer von Flöten und Oboen getragenen luftigen Eleganz als auch die abwechslungsreich disponierten Rezitative und Arien auszeichnet. Dass sämtliche Liedstrophen mit der Devise «Gebt unserm Gott die Ehre» enden, stellte Bach vor eine bravourös gemeisterte Herausforderung variativer Verklammerung.